Karmette / Tenebrae – Noten


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In der Matutin (oder Mette) der römischen Kirche werden in der sogenannten Lectio continua während des Kirchenjahres alle Bücher der Bibel gelesen. Dabei lagen bereits in frühester Zeit die Klagelieder des Propheten Jeremias mit ihrer Schilderung der Zerstörung Jerusalems um 585 v. Chr. auf dem sacrum triduum Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag. Die Karmetten werden durch die Laudes abgeschlossen, zu der der Miserere-Psalm und die Antiphon Christus factus est gehört.
Drei Nokturnen aus je drei Psalmen und Lesungen mit ihren Responsorien bilden eine Matutin. In der jeweils ersten Nokturn werden die Klagelieder gelesen, deren Ausdruck oft durch gewagte Kompositionen und durch den Ritus der einzeln bis zur völligen Dunkelheit verlöschenden Kerzen intensiviert wurde. Eine Besonderheit ist die Vertonung der in die Vulgata übernommen hebräischen Aufzählungs-Buchstaben am Anfang, eine weitere der immer gleiche Schlussvers `Jerusalem, convertere´.
Seit dem 15. Jahrhundert gibt es polyphone Fassungen der Klagelieder, die Texte kommen aber auch dem expressiven Generalbassstil des 17. und 18. Jahrhunderts sehr entgegen. Im 19. Jahrhundert waren die Tenebrae hauptsächlich noch im spanischen und südamerikanischen Raum verbreitet, aber in neuerer Zeit griffen auch bei uns Komponisten wieder vermehrt auf die Texte zurück.

Eine Auswahl bedeutender Vertonungen der Klagelieder: